Die aktuelle Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise offenbart die strukturelle Anfälligkeit eines global vernetzten und interdependenten Wirtschaftssystems. Gleichzeitig werden wir durch die Krise an unsere globale Verantwortlichkeit erinnert und an zentrale Fragen, die sich daraus ergeben: Wie kann Nachhaltigkeit zu der Basis der ökonomischen Systeme sowohl von Industrie- als auch von Entwicklungs- und Schwellenländern werden? Welche Grundvoraussetzungen müssen geschaffen werden, damit globaler Handel Wettbewerbsfähigkeit fördert und zugleich Ausbeutung verhindert? Wie können wir Kohärenz in der Entwicklungspolitik sicherstellen? Wie kann ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum gefördert werden, das Armut effektiv bekämpft?
Ein Ort, an dem sich diese Fragen in Zukunft in besonderer Weise stellen, sind die rasant wachsenden Megastädte. In den nächsten Jahrzehnten wird sich das weltweite Bevölkerungswachstums in den urbanen Räumen der Entwicklungs- und Schwellenländer konzentrieren. Wichtige Fragen, die sich stellen, sind: Wie gehen wir mit der wachsenden Anzahl von Megastädten mit mehr als 20 Millionen Einwohnern um? Welchen Einfluss hat die zunehmende Urbanisierung auf das Gesellschaftsgefüge und den gesellschaftlichen Zusammenhalt? Und mit welchen Strategien können wir andererseits den politischen, ökonomischen und sozialen Folgen von Landflucht und schrumpfenden Gemeinden begegnen?
Scientific Advisors:
Stephan Klasen (Universität Göttingen, Deutschland)
Volker Kreibich (TU Dortmund, Deutschland)